Es gibt inzwischen kaum einen Begriff, der so inflationär gebraucht wird und Gefahr läuft, zu einem Modetrend zu verkommen. Im Jahr 1998 schaffte er es sogar unter die Top 15 bei der Wahl zum “Wort des Jahres”. Der Begriff findet sich in allen Bereichen, von Lebensmitteln über Fahrzeuge bis hin zu Baumaterialien. Aber was genau ist damit eigentlich gemeint? 

Im weitesten Sinne versteht man darunter im Sinne der Umwelt und zu deren Schutz zu handeln. Ökologische Nachhaltigkeit beschreibt den weitsichtigen und rücksichtsvollen Umgang mit vorhandenen, endlichen Ressourcen. Wird nicht ökologisch nachhaltig gehandelt, führt dies auf lange Sicht dazu, dass bestimmte Ressourcen unwiderruflich zerstört oder unnutzbar gemacht werden. Gleichzeitig wird jede Chance auf eine Weiterentwicklung verhindert. Hierzu zählen die Erhaltung der Natur und Artenvielfalt, z.B. durch Fangverbote von bestimmten Meeresfischen um Überfischung zu vermeiden. Auch Kohle, Öl und Erdgas sind endliche Ressourcen. 

Mit dem Einsatz ökologischer Nachhaltigkeit wird ein Lebensstil geprägt, der nicht auf Kosten anderer basiert und die Natur und Artenvielfalt  auch noch für nachfolgende Generationen erhält.

Entstehung des Nachhaltigkeitsbegriffs

Erstmals verwendet wurde der Begriff der Nachhaltigkeit 1713 vom Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz, der für die Forstwirtschaft forderte, nur so viele Bäume zu roden, wie bei kontinuierlicher Bepflanzung auch wieder nachwachsen konnten. Dem deutschen Begriff “Nachhaltigkeit”, entstanden aus dem Wort “nachhalten”, kommt der englische Begriff “sustainability” vermutlich am nächsten.

Beim Gipfel der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro kamen 178 Länder zusammen und erkannten das Konzept der nachhaltigen Entwicklung als internationales Leitbild an.

Nachhaltige Landwirtschaft

Besonders häufig wird der Begriff der ökologischen Nachhaltigkeit in Bezug auf eine nachhaltige Landwirtschaft verwendet. Die Herstellung von Produkten wird unter Berücksichtigung einer artgerechten Tierhaltung sowie dem Einsatz umweltschonender Produktionsmittel getätigt. Dies bedeutet, dass für die Produktion von Lebensmitteln u.a. keine synthetisch hergestellten Pflanzenschutzmittel verwendet werden dürfen. 

In der Tierhaltung ist ein größeres Platzangebot Vorschrift sowie der Verzicht auf bestimmte Futtermittel. Werden Lebensmittel mit dem Bio-Label versehen, dürfen ihnen keine Konservierungsstoffe, künstliche Aromen oder Geschmacksverstärker zugesetzt werden.

Aus Gras wird Methan und Milch

Was bedeutet das für unsere Lebensweise?

Nachhaltigkeit ist kein Zustand, der erreicht werden kann. Es ist der fortdauernde Einsatz für die Umwelt. Damit verbunden sind aufgrund der sich wandelnden Lebensumstände immer neue Herausforderungen. 

Um einen positiven Beitrag zu leisten muss man jedoch gar nicht sein gesamtes Leben umkrempeln. Ein Anfang ist bereits mit kleinen Veränderungen im Alltag gemacht, z.B. durch den Verzicht auf Plastiktüten oder dem bewussten Einkauf von Fleischprodukten. Wie sagt so schön ein afrikanisches Sprichwort: “Wenn an vielen kleinen Orten viele kleine Menschen viel kleine Dinge tun, wird sich das Angesicht unserer Erde verändern.” 

Noch gibt es ihn