Wasser nur mit Deckel kochen, Stoßlüften statt Dauerdurchzug und Elektrogeräte statt in den Stand-by Modus lieber komplett ausschalten: Neben diesen Tipps gibt es noch viele weitere Möglichkeiten seinen ökologischen Fußabdruck im Alltag zu verringern. 

Aus Alt mach Neu

Der Pullover gefällt nicht mehr? Die Hose sieht langweilig aus? Das ist kein Grund, diese zu entsorgen. Kleidertauschpartys und Internetplattformen laden dazu ein, neue Besitzer für die Kleidungsstücke zu finden. Und man selbst wird dabei bestimmt ebenfalls fündig. Eine tolle Adresse hierfür ist der Kleiderflip in München. Wer sich von alter aber noch gut erhaltener  Kleidung trennen möchte, darf 20 Teile mitbringen und sich dafür maximal 10 “neue” Kleidungsstücke aussuchen. Sowohl Damen- als auch Baby/Kinderkleidung ist erwünscht.

Kleiderflip in München

Es lohnt sich auch, von vornherein lieber weniger Kleidungsstücke im Schrank zu haben, aber darauf zu achten, dass diese nachhaltig und fair produziert wurden. Daran hat man mit Sicherheit auch länger Freude und trägt sie mit einem guten Gewissen. Die entsprechenden Siegel, zum Beispiel IVN Best (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft) sowie GOTS (Global Organic Textile Standard) garantieren fair produzierte Kleidung.

Viele Gegenstände im Haushalt werden nur selten verwendet, wie z.B. der Akkuschrauber oder das Raclettegerät. Was spricht dagegen, sich diese einfach zu leihen? Dies spart Ressourcen und gleichzeitig auch noch Geld.

Wer kaputte Elektrogeräte oder Kleidung hat, der muss diese nicht gleich entsorgen. Im Repair-Café Schwabing werden Laien dabei unterstützt, diese Dinge zu reparieren. Und dafür sind keinerlei Vorkenntnisse nötig.

Regional und saisonal einkaufen 

Saisonal und regional einkaufen heißt bei Lebensmitteln das Zauberwort. Orangen schmecken zwar toll, aber Äpfel sind in Deutschland heimisch, was zu einer deutlich besseren Klimabilanz aufgrund der kürzeren Transportwege führt. Bei saisonal eingekaufter Ware entfällt außerdem die Kühlung der Ware, die besonders energieintensiv und daher schädlich fürs Klima ist.

Regionale Produkte kaufen

Auch seinen Fleischkonsum einzuschränken hat einen erheblichen Einfluss auf die Ökobilanz. Für die Produktion von Fleisch wird 90 mal soviel CO2 freigesetzt wie für die gleiche Menge Gemüse. Und wer auf Butter verzichtet und sich stattdessen für Margarine entscheidet, tut der Umwelt ebenfalls einen großen Gefallen, denn für die Produktion von Margarine fallen pro Kilogramm nur 1,35 Kilogramm CO2 an, bei Butter sind es hingegen 24 Kilogramm.

Lebensmittelabfall verringern

Im Schnitt werden in Deutschland pro Person jährlich 85 Kilogramm Lebensmittel entsorgt. 

Dabei ist das Mindesthaltbarkeitsdatum nur ein Richtwert, viele Lebensmittel lassen sich auch nach dessen Ablauf noch bedenkenlos konsumieren.

Um den Überblick zu behalten, was am schnellsten verbraucht werden muss, empfiehlt es sich, Lebensmittel die bald ablaufen, nach vorne in den Kühlschrank zu räumen. So sind diese direkt griffbereit. 

Falls doch mal etwas übrig bleibt, sind die Fair-Teiler eine tolle Möglichkeit, übriggebliebene Lebensmittel doch noch ihrer Bestimmung zukommen zu lassen. Betrieben werden sie vom Verein Foodsharing mit angrenzenden Kreisen in München e.V., der sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzt. In München gibt es aktuell 5 Anlaufstellen. Die Fair Teiler sind Orte, an denen übriggeblieben Lebensmittel abgegeben und von anderen kostenlos mitgenommen werden können. 

Verpackungsmüll reduzieren

Gerade im Haushalt fällt jede Menge Verpackungsmüll an. Hier lohnt es sich, auf Frischhaltefolie zu verzichten und stattdessen auf Aufbewahrungsdosen- oder Gläser zurückzugreifen. Dies gilt auch fürs Einfrieren: Statt Gefrierbeutel zu verwenden die Lebensmittel in Gläser füllen. 

Wer Werbeflyer abbestellt kann pro Jahr 46 Kilogramm Papier sparen- das ist die Summe, die deutsche Haushalte jährlich an Infomaterial erhalten. Jeder fünfte der im Regenwald geschlagenen Bäume wird für die Papierproduktion gefällt. 

In vielen Läden werden inzwischen Papier- statt Plastiktüten angeboten. Diese hat zwar einen besseren Ruf als die Plastiktüte, ihre Ökobilanz ist jedoch nicht vorteilhafter. Aber auch in München gibt es immer mehr Läden, die ihre Ware unverpackt anbieten. Die Lebensmittel im OHNE Der Verpackungsfreie Supermarkt sowie im Der Plastikfreie Laden bekommt man komplett ohne Verpackungen. Im Abgefüllt und Unverpackt Laden findet man alles für den Haushalt, wie z.B. Spülmittel zum selbst abfüllen.

Reinigungsmittel

Reinigungsmittel enthalten zahlreiche Schadstoffe, die sich negativ auf die Umwelt auswirken. Dabei lassen sich viele Schmutzreste mit einfachen Hausmitteln entfernen. 

Gegen Kalk helfen sowohl Essig, Zitronensäure und Kartoffelstärke. Direkt nach dem Duschen im Bad angewandt lässt sich der Kalk am einfachsten entfernen. Essig ist auch ein toller Ersatz für Weichspüler. Der Geruch verfliegt bereits kurz nach dem Waschen und man hat vollkommen auf den Einsatz von Chemie verzichtet.

Besonders aggressiv sind Haushaltsmittel zur Reinigung des Abflusses. Deutlich besser für die Umwelt ist eine Mischung aus Soda und Essig. Einfach vier Esslöffel Soda in den Abfluss gießen und mit einer halben Tasse Essig nachspülen. Aufschäumen und etwas einwirken lassen, danach mit heißem Wasser nachgießen.  

Als Ersatz für den Backofenreiniger kann man einfach eine Mischung aus einem Päckchen Backpulver mit drei Tassen Wasser herstellen und auf die verkrusteten Stellen im Backofen auftragen. Nach 30 Minuten Einwirkzeit lässt sich das inzwischen getrocknete Gemisch ganz einfach entfernen.

Bei Putzschwämmen empfiehlt es sich, keine Kunststoffschwämme zu verwenden, eine tolle Alternative sind zum Beispiel Luffaschwämme, da die sich schneller abbauen.

Auch synthetischer Dünger schadet der Umwelt. Eine nachhaltige Alternative ist die Verwendung von Kochwasser. Die Pflanzen freuen sich über den natürlichen Dünger und man hat gleichzeitig noch Wasser gespart.

Kosmetik

Viele Pflegemittel haben ebenfalls einen negativen Effekt auf unsere Umwelt. Gerade Mikroplastik findet sich in vielen Produkten. Die Teilchen sind so klein, dass die Kläranlagen sie nicht filtern können und sie dadurch ungefiltert direkt ins Abwasser gelangen. Mikroplastik findet sich zum Beispiel in Peelings, Duschgel, Sonnencremes und Make-Up. 

Wer herausfinden möchte, ob ein Produkt Mikroplastik enthält kann die App BeattheMicrobead verwenden, die man kostenlos auf sein Smartphone laden kann. 

Viele Produkte lassen sich aber mit natürlichen Mitteln auch einfach selbst herstellen. Dies spart zugleich auch noch Verpackungsmüll. 

Als Bodypeelingeersatz eignet sich zum Beispiel Kaffeesatz oder brauner Zucker. Einfach auf der Haut auftragen und mit kreisenden Bewegungen einmassieren und anschließend mit viel Wasser abspülen. Kaffeesatz eignet sich zudem auch noch toll als Augenmaske sowie als Haarkur.

Bodypeeling selber herstellen

Auch die Kartoffel lässt sich vielfältig für die Herstellung von Kosmetikartikeln herstellen. Eine Maske aus geriebener Kartoffel, 1 Teelöffel Honig und 2 Teelöffeln Olivenöl. Die Maske spendet sowohl Feuchtigkeit und kämpft gleichzeitig gegen Fältchen.

Mit nur wenigen kleinen Aktionen lässt sich bereits viel verändern. Die Natur wird es uns danken.