Im Jahr 2017 schaffte es die erste Netflix Produktion auf die Bühne des berühmt berüchtigten Filmfestivals in Cannes: Der knapp zweistündige Spielfilm Okja. Dass der Film des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon Ho mit den Superstars Tilda Swinton und Jake Gyllenhaal in den Hauptrollen in Cannes teilweise von Buhrufen begleitet wurde, liegt jedoch ganz und gar nicht an seiner Qualität oder der Handlung.
Ganz im Gegenteil, der Film setzt sich mit den kontroversen Themen der Gentechnik in der Lebensmittelindustrie, sowie dem Verhältnis von Kapitalismus und Natur auseinander und wird sowohl vom Publikum als auch professionellen Filmkritikern hoch gelobt. (7.3/10 IMDb und 86% Rotten Tomatoes)
Die Handlung
Bong Joon Ho will mit seinem Film die Kehrseiten des Kapitalismus aufzeigen. Den Preis für unser Leben in Überfluss und Wohlstand zahlen andere. So basiert unsere Lebensmittelproduktion auf grausamer Massentierhaltung und fragwürdige Gentechnik soll das Problem der immer knapper werdenden Ressourcen lösen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die einzigartige Freundschaft zwischen einem Mädchen aus den südkoreanischen Bergen – Mija – und einem mutierten Riesenschwein – Okja. Die multinationale Firma Mirando hat zehn Jahre zuvor 26 Exemplare der neuen Schweineart ausgewählten Bauern auf der ganzen Welt zur Aufzucht überlassen, um so herauszufinden, in welchem Umfeld die Riesenschweine am besten „gedeihen”. Mirando will mit dieser Entdeckung günstiges Schweinefleisch in Massenproduktion auf die Märkte bringen.
Nach zehn Jahren sollen die ausgewachsenen Riesenschweine miteinander verglichen und der Gewinner in New York publikumswirksam vorgestellt werden. Soweit der Plan von Mirando. Doch dort haben sie ihre Rechnung ohne Mija und der außergewöhnlichen Freundschaft zwischen dem Bauernmädchen und Okja gemacht. Als ihr treuester Begleiter und bester Freund, will Mija Okja auf keinen Fall verlieren und versucht daher alles in Ihrer Macht stehende zu tun, um Okjas Reise nach New York zu verhindern. Dabei bekommt sie unerwartet Unterstützung von einer Gruppe Tierschützer, die mit friedvollen aber skrupellosen Protestaktionen Schlagzeilen machen.
Fazit
Ein mitreißender Film, der einen ins Nachdenken geraten lässt. Wo kommt unser Fleisch, welches wir ganz bequem und tiefgekühlt im Supermarkt kaufen, eigentlich her?
Mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren ist der Film durchaus auch geeignet, um Jugendlichen die Themen Tierschutz, Massentierhaltung und Gentechnik, sowie ganz allgemein das Verhältnis zwischen Mensch und Natur näher zu bringen.
Diskussionen über Tierzucht für die Lebensmittelherstellung, Tierschutz und artgerechte Tierhaltung, sowie vor allem auch Gentechnik sind brandaktuell und finden sich stets auch auf der politischen Bühne wieder. Der Spielfilm Okja greift diese Themen gekonnt auf und verpackt sie leicht verdaulich in einen tollen Spielfilm. Ob Kinoleinwand oder Laptop, egal auf welcher Bildschirmgröße, Okja ist absolut sehenswert.