Sommerzeit ist Urlaubszeit. Viele Urlauber plagt bei der Reiseplanung jedoch zunehmend ein schlechtes Gewissen, weshalb der sogenannte “sanfte Tourismus”, bei dem man möglichst wenig auf die Natur einwirkt, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nachhaltig Reisen bedeutet, dass Ihr beim nächsten Urlaub hier und da auf einige Dinge verzichtet und die Reise mit einem guten Gefühl genießt. 

Sich wie zu Hause verhalten

Es macht bereits einen großen Unterschied, ob man sich im Urlaub genauso nachhaltig verhält wie im eigenen Zuhause. Licht, Fernseher oder Klimaanlage sollte man daher auch im Hotel stets ausschalten, wenn man den Raum verlässt. Die kleinen Shampooflaschen im Hotel sehen zwar verlockend aus, besser ist es jedoch seine eigenen Hygieneprodukte zu verwenden, da durch die Hotelprodukte Unmengen an Plastikabfall produziert wird.

Handtücher sollten nicht häufiger als wirklich nötig gewechselt werden um Wasser zu sparen. Und auch im Urlaub sollten Plastiktüten nur im Notfall verwendet werden und vorsorglich ein paar Stoffbeutel eingepackt werden. Wiederverwendbare Trinkflaschen können ebenso dazu beitragen, weniger Abfall zu produzieren.

Da besonders die Fleischproduktion erheblich zum Klimawandel beiträgt, sollte man sich auch im Urlaub bewusst ernähren. Das bedeutet nicht, dass man ganz auf Fleisch verzichten muss. Aber bereits die ein oder andere Mahlzeit ohne Fleischanteil macht bereits einen großen Unterschied.

Fliegen und nachhaltig reisen?

Gerade Flüge haben einen schlechten Ruf, wenn es um den Urlaub geht. Reisen unter einer Distanz von 700 Kilometern sollten grundsätzlich nicht per Flugzeug angetreten werden. Bahnfahren ist die klimafreundlichste Alternative und bietet zudem auch noch Entspannung. Mit Ein-und Auschecken ist man mit dem Flugzeug häufig nicht schneller am Ziel. 

Sollte sich die Anreise mit dem Flugzeug jedoch nicht vermeiden lassen, sollte man einen längeren Aufenthalt von 3-4 Wochen am Urlaubsziel planen, anstatt mehrere Kurztrips zu unternehmen. Wenn möglich, sollte man beim Fliegen auch nur Direktflüge wählen, denn die höchste CO2 Belastung entsteht beim Starten und Landen des Flugzeugs. Nicht zu unterschätzen ist auch das Koffergewicht: Je leichter der Koffer, desto weniger Kerosin wird verbraucht.

Mit Hilfe eines Emissionsrechners kann man errechnen, wieviel CO2 durch einen Flug ausgestoßen wird. Die entsprechende Summe kann man dann am besten direkt an ein Klimaschutzprogramm spenden.  

Die lokale Bevölkerung unterstützen

Von Fastfood- und Hotelketten profitiert die lokale Bevölkerung am wenigsten. Mit Übernachtungen in privat geführten Hotels oder dem Essen in lokalen Restaurants landet das Geld direkt bei der Bevölkerung, wodurch die einheimische Wirtschaft am sinnvollsten unterstützt wird. Auch das oft in Hotelketten angebotene Buffet führt häufig zur Verschwendung von Lebensmitteln. Kleinere Hotels bieten hingegen meistens ein individuelles Frühstück an. In großen Hotelanlagen werden außerdem häufig Unmengen Wasser durch den Betrieb von Poolanlagen verbraucht. Auch das Kaufen handgemachter Souvenirs unterstützt die Menschen vor Ort und bleibt noch lange eine schöne Urlaubserinnerung. 

Tiere und Natur schützen

Alle Formen von Tiershows sollten unbedingt vermieden werden, dies schließt auch Elefantenreiten, Delfinarien und Tigerstreicheln ein. Die Tiere werden in den meisten Fällen unter nicht-artgerechten Bedingungen gehalten und häufig speziell für die Shows gefangen, auch wenn oftmals das Gegenteil behauptet wird. Tiere gehören in die freie Wildbahn und sollten nicht als Touristen Attraktion missbraucht werden. Stattdessen gibt es viele Tierschutzorganisationen, die man mit einem Besuch und einer kleinen Spende unterstützen kann.